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Mind Body Medicine

  • office73650
  • 3. Feb. 2022
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 6. Feb. 2022

In diesem Blog möchten wir regelmäßig wissenschaftliche Studien vorstellen, die den Effekt von Yoga, Atemtechniken und Meditation auf die geistige und körperliche Gesundheit untersuchen. Einfach erklärt und kritisch beleuchtet hoffen wir, euch auf diesem Weg noch ein Quäntchen mehr Motivation für eure Praxis mitgeben zu können.


„Unser Körper besitzt die Fähigkeit, sich selbst zu heilen. Wir können ihn dabei durch gesunde Ernährung, Bewegung, durch unser Umfeld und unsere Lebensweise sowie durch die Art unserer Gedanken unterstützen“.


Hippokrates (460 – 377 v. Chr.)


Schon Hippokrates wusste, dass unser Körper der Beweis für höchste Intelligenz ist: Er besteht hauptsächlich aus Wasser (60-80%) und Kohlenstoffatomen (knapp 10 %) und ist eine wahre Wunderfabrik.


Bild: Shutterstock



Auch wenn wir ruhen oder schlafen, werden Prozesse mit exakter Präzision koordiniert, blitzschnell Entscheidungen getroffen und extrem komplizierte Abläufe in Gang gesetzt, von der Einleitung von Reparaturprozessen bis hin zum programmierten Zelltod.


Diese Vorgänge werden vom zentralen und peripheren Nervensystem gesteuert. Lange Zeit wurde angenommen, dass das Nervensystem, nachdem es einmal angelegt ist, statisch und unveränderbar sei. Tatsächlich ist aber genau das Gegenteil der Fall. Unser Gehirn ist zum Beispiel fähig, sich bis ins hohe Alter zu verändern und sich äußeren Bedingungen anzupassen. Diesen Vorgang nennen wir Plastizität. Strukturen des Nervensystems -oft sind es die Synapsen, also die Verknüpfungen von Nervenzellen untereinander oder mit anderen Zellen, wie Sinneszellen oder Muskelzellen- werden umgebaut, um vorhandene Funktion zu erhalten, wieder zu erlangen, anzupassen oder gar zu erweitern.


Die meisten Prozesse in unserem Körper, die der Erhaltung unserer Integrität und Gesundheit dienen, laufen unbewusst ab. Dies impliziert, dass wir diese Prozesse nicht bewusst beeinflussen können, insbesondere diejenigen, die von unserem autonomen System reguliert werden, wie Körpertemperatur, Atemfrequenz oder Puls.


Am 9. Februar 1982 erschien in der Rubrik Science Watch der New York Times ein kleiner Artikel mit dem Titel „Heat From Meditation“: Eine Studie der Universität Harvard zeigte, dass Tibetanische Mönche durch Mediation ihre Hauttemperatur an Fingern und Zehen um mehrere Grad Celsius steigern konnten. Dieses Experiment ist deswegen beachtlich, weil es zeigt, dass unser Geist, sofern er hierfür geschult wird, sogenannte unwillkürliche Prozesse, wie die Regulation der Körpertemperatur, durchaus in gewissem Maße beeinflussen kann.


Meditation und ähnliche Techniken können also auch auf physiologischer Ebene etwas in unserem Körper bewirken, zum Beispiel das genaue Gegenteil von dem, was eine Stressreaktion in uns auslöst: Senken der Herzfrequenz und des Blutdrucks sowie Reduktion des Sauerstoffverbrauchs.


Herbert Benson, Leiter der damaligen Studie, erkannte den medizinischen Wert dieser wissenschaftlichen Beobachtung und gründete das Mind Body Medical Institute der Harvard Medical School.


Yoga, die traditionelle indische Lehre von der Einheit von Körper und Geist, macht sich genau diese positive Wechselwirkung zwischen einer gesunden und bewussten Geisteshaltung und einem gesunden Körper zu eigen und beinhaltet gesunde Ernährung, ausgewogene Bewegung, entsprechendes Umfeld und Lebensweise.

Wäre Hippokrates, der Begründer der modernen Medizin, mit Yoga in Berührung gekommen, er hätte bestimmt seinen Überzeugungen folgend diese Lebensphilosophie all seinen Patient:innen als Heilmittel verschrieben.




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